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10.01.2023
SWR2 Interview zu "Schwarze Musik auf der Anklagebank: In den USA sollen Rap-Lyrics Straftaten beweisen

Ein Prozess in den USA hat eine Diskussion um Kunstfreiheit und Rassismus im Justizwesen entfacht. Die dortige Staatsanwaltschaft will die Songtexte des Angeklagten als Beweismittel nutzen. Ich wurde vom SWR2 zur Situation in hierzulande befragt, denn auch im 'Deutschrap' geht es ja schonmal um Körperverletzung, Beleidigung, Drogen- und Waffenmissbrauch...

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Kein vergleichbarer Fall aus Deutschland bekannt

Ihm sei kein vergleichbarer Fall aus Deutschland bekannt, sagt Rechtsanwalt Michael Terhaag. Auch wenn vor einem deutschen Gericht grundsätzlich alles als Beweismittel vorliegen könne: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass es auf Grundlage eines Songtextes zu einer Verurteilung oder auch nur zu einer Anklage kommt“, so Terhaag, dessen Düsseldorfer Anwaltskanzlei auf Medienrecht spezialisiert ist.

„Kunstfreiheit ist ein hohes Gut“

Angenommen, ein Rapper würde tatsächlich in seinen Lyrics so detailreich einen Banküberfall schildern, dass Parallelen zu einer tatsächlich geschehenen Tat nicht von der Hand zu weisen wären. Selbst dann sei es für einen Strafverteidiger immer möglich, sich auf die Kunstfreiheit zu berufen – und wäre damit wahrscheinlich auch erfolgreich.

Ebenso sei man sich einig, dass man bei Rap-Lyrics grundsätzlich von Fiktion ausgehen müsse. „Wenn einer in einem Song mit Drogenkriminalität prahlt, interessiert sich da kein Staatsanwalt für in Deutschland.“

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Weiterführender Link:
https://www.swr.de/swr2/musik-jazz-und-pop/prozess-gegen-young-thug-rap-lyrics-vor-gericht-100.html